Rot-Weiß Oberhausen hat in der Velberter IMS-Arena Aufsteiger Türkspor Dortmund in einer brutalen Art und Weise bestraft.
Mit 6:1 siegte RWO beim Liga-Neuling, der seine Heimspiele in Velbert bestreitet. Dabei hätte Türkspor auch fünf Tore verdient gehabt. Der Reihe nach.
Die Partie begann mit viel Schwung. Vincent Ocansey (1.) verpasste die frühe Führung für Türkspor. Die Oberhausener Abwehr pennte und Ocansey lief alleine auf das Tor zu, umkurvte Kevin Kratzsch und schoss den Ball dennoch über das leere Tor - Wahnsinn!
Und die Mannschaft von Trainer Sebastian Tyrala gab weiter Vollgas: Die RWO-Abwehr wurde mit einem Pass ausgehebelt und wieder hatte Ocansey die Führung auf dem Fuß, doch er schoss vorbei.
RWO antwortete auf den Chancenwucher der Dortmunder eiskalt. Eric Gueye zog flach aus der Distanz ab, Veith Walde wehrte den Ball zur linken Seite ab, Moritz Stoppelkamp rauschte heran und staubte ab - 1:0 (9.) für RWO. Die Gäste wollten sofort nachlegen und das gelang den Kleeblättern beinahe auch. Walde (11.) verhinderte mit einem tollen Reflex ein Türkspor-Eigentor.
Türkspor Dortmund: Walde - Bingöl, Haar, Rebronja - Anan (59. Gündüz), Pohl, Hetemi (70. Braun), Gün (70. Anapak-Baka) - Ocansey (80. Biancardi), Tomasello, Yigit
Rot-Weiß Oberhausen: Kratzsch - Klaß, Öztürk, Ezekwem (62. Berisha), Niemeyer (63. Ludwig) - Ngyombo, Schlax (81. Thissen) - Donkor (81. Hot), Stoppelkamp, Gueye (81. Böhm) - Kesim
Schiedsrichter: Nico Fuchs
Tore: 0:1 Stoppelkamp (9.), 0:2 Ezekwem (26.), 1:2 Rebronja (31.), 1:3 Stoppelkamp (71.), 1:4 Stoppelkamp (79.), 1:5 Gueye (81.), 1:6 Böhm (86.)
Gelbe Karten: Gündüz, Haar, Biancardi - Ezekwem
Zuschauer: 500 (IMS-Arena in Velbert)
Die Antwort des Aufsteigers ließ nicht lange auf sich warten. Ali Gün (15., 17.) vergab die nächsten Türkspor-Großchancen! Nach einem schnell ausgeführten Freistoß drang Gün von links in die Box ein und scheiterte aus kurzer Distanz an RWO-Keeper Kratzsch. Zwei Minuten später hieß der Sieger im Duell Gün vs. Kratzsch wieder Kratzsch.
RWO schaute beim Chancenwucher der Dortmunder zu und zeigte es der Tyrala-Elf wie es geht. Nach einer Flanke von Timur Mehmet Kesim schoss Cottrell Ezekwem (26.) zum 2:0 ein.
Und, ja, endlich musste man sagen - fiel das 1:2 durch Salmin Rebronja (31.). Nach einer Flanke von linken Seite knallte der Schuss an die Latte und womöglich schon ins Tor, Rebronja setzte nach und netzte aus kurzer Distanz endgültig ein.
In der zweiten Hälfte ging es nicht mehr so zu wie in Durchgang eins. Beide Defensivreihen standen stabiler. Bis zur 68. Minute. Plötzlich hatte der eingewechselte Türkspor-Neuzugang Selim Gündüz ein Traumtor auf dem Kopf. Ein druckvoller Flugkopfball außerhalb des Sechzehners rauschte nur knapp rechts am Tor vorbei.
Und dann machte RWO alles klar: Denis Donkor sah perfekt die Lücke und schickte Stoppelkamp in die Box, der Routinier blieb cool und schob den Ball rechts am Türkspor-Keeper Walde vorbei ins Tor - 3:1 (71.) für RWO. Was danach folgte, war mit den Toren von Stoppelkamp (79.), Gueye (81.) und Timo Böhm (86.) eine brutale RWO-Bestrafung für Türkspors Chancenwucher.
Türkspor bleibt sieglos und ist nun Letzter. Oberhausen hat, bei einem Spiel in der Hinterhand, nur noch sechs Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze.